Reiseberichte
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Tour nach Fehmarn
01.06. bis 06.06.2002
Übersicht


1. Tag

In der ersten Woche im Juni bin ich mit einem Freund von mir mit dem Rad von Wilhelmshaven nach Fehmarn gefahren. Zum Glück habe ich mir vor unserer Tour ein neues Fahrrad zugelegt. Mit meinem alten Rad hatte ich wohl keine 600 km in sechs Tagen überstanden.

Am ersten Tag haben wir uns in Wilhelmshaven am Ableger nach Butjadingen getroffen. Wir wollten mit der Fähre über die Jade übersetzen, und dann auf relativ geraden Weg nach Nordenham/Blexen fahren. Nach ca. 25 km waren wir dort angelangt, und fuhren wiederum mit der Fähre über die Weser nach Bremerhaven.

Wir lagen mit unserer kalkulierten Zeit sehr gut im Rennen, und hatten in Bremerhaven uns erstmal einen kleinen Imbiß gegönnt. Wir hatten uns einen kleinen Weg ausgesucht um aus Bremerhaven gut herauszukommen, und in Richtung Hemmoor zu fahren. Leider war sehr schwer diesen Weg auch zu finden, dafür fanden wir einen anderen schönen Weg. Auf dem Weg nach Hemmoor mußten wir erkennen, daß die Ausschilderung der Radwege in dieser Gegend immer schlechter wurde, aber noch verloren wir nicht den Überblick. Als wir am späterem Nachmittag in Hemmoor ankamen haben wir uns überlegt doch noch ca. 30 km dranzuhängen um nach Wischhafen zu fahren. Die Strecke führte ab Hemmoor an einer Bundesstraße nach Wischhafen entlang. Als wir nach 110 km entnervt dort ankamen wollte mein Kumpel wegen seiner Erschöpftheit ein Zimmer haben, als unser Zelt aufzubauen. Der Versuch ein preisgünstiges Zimmer für uns zu finden blieb erfolglos, und wir fuhren dann zu einem nahegelegten Zeltplatz. Der Zeltplatz lag direkt an der Elbe, wo wir nach dem Aufbau des Zeltes, und dem Abendessen noch Spazieren gegangen sind. Wir trafen auf dem Elbdeich noch Einheimische mit denen wir noch ein Bierchen getrunken haben, uns über Fußballergebnisse (Fußball WM) unterhalten haben, und dabei haben wir uns den herrlichen Sonnenuntergang angesehen.



2. Tag

Nach der ersten Nacht im Zelt (wir haben sehr gut geschlafen) sind wir nach dem Frühstück direkt nach Wischhafen zur Fähre über die Elbe gefahren. Nach unserer Elbfahrt mit der Fähre sind wir von Glückstadt in Richtung Bad Segeberg gefahren. Leider hatten wir an diesen Tag, wie auch am folgenden Tag, starken Gegenwind. Nach ca. 100 km kamen wir ziemlich erschöpft am späten Nachmittag in Bad Segeberg an.

An einem schönen See nördlich von Bad Segeberg schlugen wir unser Zelt auf.



3. Tag

Dort auf dem Zeltplatz waren die sanitären Anlagen noch sehr neu und damit auch sehr gut in Ordnung, aber am nächsten Morgen konnten wir unser Frühstück leider nur in einem Kiosk einnehmen.


Am dritten Tag mußten wir erst ca. 35 km an der dortigen Bundesstraße Richtung Ahrensbök fahren.

Dort angekommen haben wir die Bundesstraße verlassen, und sind am Rande der Holsteinischen Schweiz entlang gefahren. Das war aufgrund unserer schwerbeladenen Räder nicht die beste Idee. Wir fuhren weiter in Richtung Oldenburg, und von dort an war es nicht mehr so hügelig. Jetzt brauchten wir noch ca. 2 Stunden bis zu unserem Ziel Großenbrode (Foto). Wieder hatten wir fast 100 km gegen den Wind und den Hügel gefahren, und wir sind doch ziemlich kaputt dort angekommen. Der dortige Zeltplatz hat uns sehr begeistert. Wir wurden dort sehr nett empfangen, die Lage ist Top, und in der Nähe war eine tolle Strandpromenade mit vielen Restaurants und Geschäften.


4. Tag

Am nächsten Tag haben wir es mal etwas ruhiger angehen lassen. Wir wollten erst mit dem Rad um Fehmarn umzufahren, aber andere Radler hatten uns berichtet, daß die Wege auf der Insel in einem sehr schlechtem Zustand waren. Ich bin dann alleine nach Orth auf Fehmarn gefahren, aber das hätte ich mir auch sparen können.



5. Tag


Am darauffolgenden Tag sind wir wieder weitergezogen. Die Tour ging südlich entlang der Ostseeküste Richtung Travemünde (Foto). Das war die bisher schönste Etappe auf unserer Reise! Sehr empfehlenswert ist die Steilküste zwischen Timmendorfer Strand und Travemünde. Gerne wäre ich dort noch länger geblieben, aber unsere Zeit wurde langsam knapp. Mein Kumpel hatte leider nur eine Woche Urlaub.

Wir sind noch mit dem Rad bis Dassow in MV gekommen. Dort haben wir bei einer kleinen Pension im Garten gezeltet. Der Eigentümer war sehr freundlich und fair, aber in dieser Stadt regiert eine unfreundliche Abzocke in den Gaststätten (Warnung).



6. Tag

Der nächste Tag führte uns entlang des Ratzeburger Sees nach Ratzeburg und Mölln. Weiter ging es entlang des Elbe-Lübeck Kanal Richtung Lauenburg. Als wir dort in Lauenburg am späten Nachmittag ankamen, verfolgte uns schon das erste Gewitter, und wir suchten uns nun doch eine feste Unterkunft in Lauenburg. Nach längerem Suchen fanden wir ein Doppelzimmer in einer ziemlich runtergekommender Gaststätte in der Oberstadt. Abends waren wir dann in der Unterstadt direkt an der Elbe wo wir denn auch einkehrten.

Die Wetterprognosen für die kommenden Tage waren so schlecht, daß ich einen Bekannten anrief, der uns am nächsten Tag in Winsen an der Luhe mit dem PKW abgeholt hat. Der einsetzende Regen entwickelte sich langsam zum Dauerregen, und wir waren froh jetzt doch nach Hause zu fahren.

Ein paar Tage nach unserer Tour habe ich mir dann vernünftige Packtaschen für mein Rad zugelegt, weil die alten Taschen die Belastung während unserer Tour nicht standgehalten haben. Nun weiß ich auch was man wirklich auf so einer Tour braucht, und was nicht. Mein Rad war viel zu überladen was auch daran lag, das mein Kumpel nicht viel Stauraum an seinem Rad hatte, und ich z.B. das ganze Campinggepäck auf meinem Rad transportieren mußte.

Ich fahre sicherlich noch mal mit dem Rad nach Schleswig Holstein (siehe Radtour 2011), aber ich würde dann eine andere Strecke auswählen. Um nach Fehmarn zu fahren würde ich nicht mehr durch die Holsteinische Schweiz fahren, sondern entlang des Nord-Ostsee-Kanals fahren.

Ich habe herausgefunden, das es auch möglich ist von Wilhelmshaven aus mit der Fähre nach Helgoland und von dort aus weiter nach Sylt zu fahren. Innerhalb eines Tages wäre man schon auf Sylt, und von da aus könnte man schön weiter fahren.

Wer weitere Tips von mir haben möchte, soll sich bei mir melden!


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